Welche Anforderungen stellt die Pumpentherapie an den Patienten?
Voraussetzung für eine Therapieentscheidung sind gezielte Untersuchungen und eingehende Beratungen im Vorwege.
Die Insulinpumpe nimmt den Patienten nicht die Schwierigkeiten in der Behandlung ab (z.B. Blutzucker-Kontrollen, falsche Berechnung von KH`s usw.). Die Therapie wird sogar komplexer und verlangt - gerade in der Anfangsphase - erhöhte Aufmerksamkeit.
Im medicum Hamburg - Pumpenzentrum erläutern Ihnen unsere Experten diese komplexe Therapie, und wir versuchen, mit Ihnen zusammen zu klären, welche Erwartungen Sie haben und ob Sie bereit sind, sich auf diese umfangreiche Behandlung einzulassen.
Chancen und Risiken in der Pumpenbehandlung
Die Risiken bei gut geschulten Patienten sind nach unseren Erfahrungen sehr gering. Grundsätzlich kann natürlich ein Insulinmangel zu einer Ketoazidose führen. Gemeint ist damit die Übersäuerung des Blutes durch sogenannte Ketonkörper. Das ist eine ernste Stoffwechselentgleisung, hervorgerufen durch Insulin-Mangel oder das völlige Fehlen von Insulin. Aber dies kann ebenso bei einer herkömmlichen Injektionsbehandlung auftreten oder im Fall der Pumpe bei einem technischen Defekt.
Eine besonders sorgfältige Schulung, ein gewisses technisches Verständnis und Ihre aktive Mitarbeit im Rahmen der Diabetestherapie ist unbedingt erforderlich für die risikoarme Anwendung der gewählten Therapieform.
Bei Sport und anstrengender Bewegung hat die Insulin-Pumpenbehandlung besonders große Vorteile. Anders als bei der herkömmlichen Spritzentherapie hat die Pumpe deutlich schnelleren Einfluss auf die Insulinwirkung und passt so die Insulinmenge wesentlich schneller an den Kraftverlust des Körpers an. Auch bei hohen Blutzuckerspitzen am Morgen („Dawn-Phänomen“) werden Sie trotzdem ausschlafen können. Sehr vorteilhaft ist die Pumpentherapie auch bei variablen Tagesabläufen (Schichtdienst, Reisetätigkeit).
Kostenübernahme durch die Krankenkasse?
Voraussetzung für eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse sind vollständige Angaben über die Art Ihrer Stoffwechselprobleme (beispielsweise wiederkehrende Unterzuckerungen oder ansteigende morgentliche Blutzucker-Werte vor dem Erwachen). Eingeschlossen eine möglichst ausführliche Dokumentation der Behandlungsereignisse über 3 Monate mit mindestens 4 Blutzuckerkontrollen pro Tag. Auch bei Patienten mit Diabetes Typ-2 im medicum Hamburg - Pumpenzentrum ist es in wenigen Einzelfällen gelungen, eine Kostenübernahme erwirken zu können (generell werden allerdings diese Anträge erstmal von den Krankenkassen abgelehnt).
Für welche Patienten ist diese Therapieform geeignet?
Nach unseren Erfahrungen im medicum Hamburg - Pumpenzentrum sind grundsätzlich junge und auch ältere Patienten nach unseren Schulungen gleichermaßen für die Pumpenbehandlung geeignet. Ob alle Funktionen (wie z.B. die Insulinmengen-Berechnung oder die Auswertung der Behandlung) auch über den Computer genutzt werden, bleibt den einzelnen Anwendern dann selbst überlassen.
Unterschiede konventionelle Insulinpumpe und Patchpumpe
Pumpenbehandlung ist Pumpenbehandlung - alle Modelle am Markt haben ihre Berechtigung für die Patienten. Es kommt ganz auf Ihre individuellen Vorstellungen, Wünsche und Anforderungen an – die Spezialisten im medicum Hamburg - Pumpenzentrum beraten Sie dazu im Detail.
Die konventionellen Pumpenmodelle werden am Körper getragen (Gürtel, Hosentasche). Über ein Infusionsset – Schlauch und Kanüle – ist der Träger mit der Pumpe verbunden. Die Kanüle am Schlauchende wird unter die Haut eingeführt. Ganz innovativ ist die Patch Pumpe. Sie ermöglicht Ihnen eine zuverlässige, schlauchfreie Insulintherapie ohne Infusionsset. Für ein Mehr an Flexibilität und Bewegungsfreiheit. Diese Pumpe besteht aus nur zwei Elementen: der eigentlichen Pumpe (Pod), die auf die Haut geklebt wird, und dem System zur Steuerung der Pumpe (PDM = Persönlicher Diabetes Manager).
Eine Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Insulinpumpe sollte immer im Pumpenzentrum nach intensiver Patienten-Beratung gemeinsam getroffen werden.
Weiterentwicklungen in dieser Therapieform
Das Fernziel in dieser Therapieform ist eine Pumpe mit kontinuierlicher Blutglukose-Überwachung. Wie weit ist die Entwicklung bereits gediehen?
Es gibt bisher ein Modell am Markt, das durch eine kontinuierliche Glukosemessung beim Unterschreiten eines festgelegten Glukosebereichs die Insulinversorgung prozentual reduziert. Steigt die gemessene Glukose dann wieder in den Normalbereich, nimmt das Gerät eigenständig die 100 prozentige Insulinversorgung wieder auf. Es gibt keinen Alarm, so dass auch nachts das Durchschlafen möglich ist. Die Behandlungsmöglichkeiten, die sich dann daraus ergeben, sind allerdings so komplex, dass nur Pumpenprofis dafür in Frage kommen.
Der nächste Schritt in der Insulin-Pumpen-Behandlung wird in Richtung Blutzuckerkorrektur bei erhöhten Blutzuckerwerten sein. Studien dazu laufen bereits.